Eine Zugfahrt
In La Marra angekommen, trennte ich mich für eine Weile von der Gruppe, um privaten Geschäften nachzugehen. Ein Lord muß tun, was ein Lord tun muß. Anyway, als ich ein paar Tage später wieder mit der Gruppe zusammentraf, war offenbar einiges passiert. Meine Gefährten waren in eine heftige Schießerei mit einem berüchtigtem Spieler und Schurken verwickelt. Dieser kam dabei um sein wertloses Leben. No great loss, indeed. Bei seinen sterblichen Überresten fand sich eine Einladung zum berühmten Grand Mississippi Poker Steam Tournament. Die hat sich unser Spieler wohl unter den Nagel gerissen und sich heimlich am frühen morgen aus dem Staub gemacht. Very predictable! No great loss, indeed. Die Squaw hatte offenbar eine Art Offenbarung und auch private Dinge zu erledigen. Den sehr auf sie fixierten Wilden hieß sie, auf Chantal aufzupassen und verschwand in der Stadt. A loss, finally. Obwohl Chantal ob des Verschwindens ihres Geschäftspartners ziemlich ungehalten ist, beschlossen die anderen, ihr ursprüngliches Ziel wieder ins Auge zu fassen und den Spieler seinem Schicksal zu überlassen. Great! Unkraut vergeht nicht. Über kurz oder lang wird er wieder auftauchen. Also auf nach Salt Lake City. Oder zumindest fast. Sie erwähnt irgendeinen Lars Wegas, der ihr geraten hat, ihren Saloon noch vor erreichen von Salt Lake City zu eröffnen und einen großen Bereich für Poker und ähnliches vorzusehen. Ist mir gleich. Hört sich beides nach einem Abenteuer an.
Während der Diskussion über das weitere Vorgehen, kommt der Vorschlag auf, einen Teil der Strecke mit der Bahn zurückzulegen. Warum? Habe gutes Pferd! Wir sollen uns nach dem Preis der Fahrt erkundigen. Quite needless! Wie teuer kann eine Bahnfahrt sein? Anyway, die Erkundigungen waren ein Glücksfall. Der Eisenbahner bot uns an als Bewachung zweier Wells Fargo Waggons anzuheuern. Dann führen wir kostenlos und bekämen sogar einen Dollar Lohn pro Tag. Lousy pay, great adventure indeed! Eisenbahner fünf Dollar Trinkgeld gegeben. Wir heuern an. Da der Zug erst am nächstes Tag fährt, mussten wir uns irgendwie die Zeit vertreiben. Unser fünftes Gruppenmitglied, ein Ex-Südstaatler, schlug ein Wettschießen vor. Great idea, indeed! Wir mieteten einen Laufburschen und machten uns mit ein paar Dosen und den Gewehren auf vor die Stadt. Der Junge schlug sich wacker, konnte es aber natürlich nicht mit altem englischen Adel aufnehmen. Very predictable, indeed!
Der Zug kam am nächsten Tag mit einigen Stunden Verspätung an. Wir wurden einem Agent Ryker vor- und für die Mission unterstellt. Scheint ein ganz passabler Bursche zu sein. Er weißt uns explizit darauf hin, dass das im Zug mitfahrende Militär uns gegenüber nicht weisungsbefugt sei, das aber vermutlich ganz anders einschätzt. Wir sollen uns diplomatisch verhalten. Wie ein Gentleman. In einer ruhigen Minute teilt uns unser Ex-Südstaatler ein wenig aufgeregt mit, dass er Agent Ryker von früher her kennt. Der sei Anführer einer Südstaaten Infiltrations- und Terminationsgruppe gewesen. Das hört sich alles sehr verwegen an. Aber ein Gentleman zweifelt und schweigt. Wir werden ihn im Auge behalten. Was mich viel mehr interessiert ist die Lokomotive. Nordamerika bezieht ja die meisten seiner Stahlrösser aus dem guten England. Und das mit gutem Grund. Niemand sonst hat eine vergleichbare Kompetenz. Die Lok hier am Zug scheint aber ein amerikanisches Modell zu sein. Ich werde mir das mal aus der Nähe anschauen und ein Gespräch mit dem Zugführer suchen.
<Hier fehlt jetzt leider eine Menge Text>