Der Dolch
Dieser Dolch war ungewöhnlich. Das fiel jedem sofort auf. Griff und Klinge waren komplett schwarz mattiert. Trotzdem war er unglaublich scharf. Selbst mir fiel auf, dass er hervorragend ausbalanciert und sehr leicht war. Die Krieger unserer kleinen Gruppe bestätigten das. Zwerg identifizierte die Klinge schnell als magisch. Auf der Klinge befanden sich merkwürdig häßliche Zeichen, die mir aber irgendwie bekannt vorkamen. Nach einer Weile erinnerte ich mich ähnliche Zeichen schon mal in einem Buch gesehen zu haben. Es waren abyssische Zeichen. Die Zeichen der Teufel aus den tiefsten Höllen. Das konnte nur eins bedeuten. Der Dolch war eine Meisterarbeit für einen ganz besonderen Zweck, den stillen Tod zu bringen. Ein Werkzeug der Assassinen und wie es schien, ein hervorragendes Werkzeug. In dieser Nacht hatte es zwölf Menschen den Tod gebracht. Unsere kleine Gruppe stand fassungslos in der großen Blutlache, die sich in der Holzfällerhütte gebildet hatte. Alle waren tot, alle Kehlen sauber durchschnitten und keine Spur vom Täter, bis auf das Messer. Merkwürdig eigentlich. Welcher Mörder, der gut genug ist, sich an einer Gruppe Wächter und einem Fuchs vorbeizuschleichen um dann zwölf ausgewachsene Männer zu meucheln, verliert sein Messer? Um es absichtlich zurückzulassen war es sicher zu wertvoll. Was ist diee Motivation? Wer tut sowas? Und warum haben ich und Rozi nichts gehört. Jacques sagt, er habe Wache gehalten und definitiv nicht geschlafen. Bis ihm irgendwann aufgefallen sei, dass das Schnarchen der Holzfäller nicht mehr zu hören war. Daraufhin hat er uns geweckt und wir haben nachgesehen. Niemals habe ich bisher etwas so schreckliches erlebt.
Ein Gedanke zu „Der Dolch“